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Alte Zauntechniken
neu erlernt im Heimatmuseum

Der Pilot-Lehrgang “Ötztaler Kultur.Land.Botschafter:innen” hat gestartet. Vergangenes Wochenende standen historische Zäune im Mittelpunkt. Im Rahmen eines Wochenend-Moduls wurden gemeinsam Zäune im Heimatmuseum neu errichtet.
Das Interesse am neu ausgeschriebenen Lehrgang “Ötztaler Kultur.Land-Botschafter:innen” war im Winter groß, binnen kürzester Zeit waren die Plätze vergeben. Keine Sorge, der Lehrgang soll wiederholt werden. 2024 handelt es sich um einen Pilot-Lehrgang, der gemeinsam vom Naturpark Ötztal, dem “Lebensraum Ötztal” dh. der Nachhaltigkeitsabteilung des Ötztal Tourismus und den Ötztaler Museen durchgeführt wird. In fünf Modulen erlernen die Lehrgangs-Teilnehmerinnen und Teilnehmer Grundlegendes über die alpine und Ötztaler Kulturlandschaft, worauf es ankommt und wie man sie erhält.

Zäune waren und sind ein wichtiges Element der Kulturlandschaft. Sie zeigen die Nutzung an, regeln Nutzung und Eigentum, geben der Landschaft Struktur und sind nicht zuletzt Lebensraum. Allerdings sind die historischen Zaunarten kaum mehr anzutreffen, wiewohl sie von uns Menschen bis heute als schön wahrgenommen werden. Der Lehrgang soll Impulse geben, dass mehr Zäune nach historischem Vorbild aufgestellt werden. Nicht nur als Dekoration, sondern auch in ihrer Funktionalität, wo möglich.

Angelika Neuner-Rizzoli stellt die historischen Zauntechniken der Region vor.

Den grundlegenenden Input für das Modul zum Zaunbau, das zur Gänze im Ötztaler Heimatmuseum Platz fand, gaben Angelika Neuner-Rizzoli und ihr Sohn Wendl Neuner. Die Geografin und Volkskundlerin Angelika Neuner-Rizzoli hat auch im aktuellen Buch der Ötztaler Museen “Viech. Vom Grauvieh und anderen Weidetieren” einen umfassenden Beitrag über historische Zaunformen verfasst. Vergangenen Freitag hielt sie im Rahmen des Lehrgangs einen Vortrag zum Thema, der die wichtigsten Zaunformen, ihre Funktion, ihre Vorteile und ihre Geschichte erklärte.Tags darauf ging es an die Praxis. Mit Wendl Neuner wurden ein Stangenzaun sowie ein gesteckter Speltenzaun errichtet. Rund 14 Personen halfen im Stationenbetrieb zusammen, um das Material vorzubereiten und die Zäune zu setzen. Das Ergebnis ist seit dem Wochende im Ötztaler Heimatmuseum zu sehen.

Die nächsten Module widmen sich den Themen Heuwirtschaft, Trockensteinmauern und Archaische Holzbauten und finden von August bis Oktober statt.