Mit großer Freude durften wir gestern die höchste Auszeichnung des Landes im Museumswesen, den Tiroler Museumspreis, von LH Anton Mattle in Empfang nehmen. Ausgezeichnet wird unser partizipatives Audioguide-Projekt “Alte Ötztalerinnen und Ötztaler erzählen”. Die Feier fand im Gedächtnisspeicher Ötztal statt.
„Mit der Verleihung des Tiroler Museumspreises 2023 wird die besonders innovative Arbeit der Ötztaler Museen gewürdigt. Gleichzeitig soll die Preisvergabe auch Ansporn für andere Museen in Tirol sein, spannende Themen aufzugreifen und herausfordernde Projekte umzusetzen. Ich gratuliere herzlich und danke allen am Projekt Beteiligten, insbesondere der Museumsleiterin Edith Hessenberger und dem gesamten Museumsteam“, betonte Kulturreferent LH Mattle gestern anlässlich der Überreichung des Preises an Museumsleiterin Edith Hessenberger, stellvertretend für das Team der Ötztaler Museen und die rund 45 Personen umfassende Arbeitsgruppe, die den Audioguide entwickelt hatte.
Der interimistische Direktor der Tiroler Landesmuseen, Dr. Karl Berger, hielt die Laudatio und eine Brandrede für die Rolle von Regionalmuseen für die Gesellschaft. Berger erläuterte auch die Hintergründe der Preisvergabe: Ausgezeichnet wurde mit diesem Projekt die Herangehensweise, neueste Forschungsergebnisse zeitnah in eine bestehende museale Präsentation zu integrieren und einem breiten Publikum zu vermitteln. Durch die Nutzung der Hearonymus-App und der Museums-Homepage in Kombination mit historischen Objekten wird in Form biografischer Erzählungen von 16 Persönlichkeiten neue Erkenntnisse zur Geschichte der regionalen Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Ötztal vermittelt. Das mehrsprachige (Deutsch/Englisch/Ötztaler Dialekt) barrierefreie und kreative Konzept verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und macht das Heimatmuseum zum Hörerlebnis: vor Ort im Ötztal, aber auch digital für einen breiteren NutzerInnenkreis.
Museumsleiterin Edith Hessenberger bedankte sich besonders bei den Menschen, die am Projekt mitgearbeitet hatten und es damit in dieser Qualität überhaupt möglich machten. „Ein Museum ist nur so stark wie die einzelnen Menschen, die für das Museum arbeiten. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass von der Recherche bis zur Programmierung über 40 Personen mitgearbeitet haben. Die meisten kommen aus der Region und sie haben ihre Mundartkenntnisse, ihre Stimmen und ihre Zeit den Museen zur Verfügung gestellt. Ohne sie wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen, könnten der historische Alltag, die Freuden, aber auch die Probleme in Form von interessanten Biografien aus dem Ötztal nicht niederschwellig erlebbar sein“, ergänzt Hessenberger.
Aus der Presseaussendung des Landes Tirol: „Seit der Gründung der Museums GmbH vor fünf Jahren haben sich die Ötztaler Museen zu einer regionalen Drehscheibe für Kultur und Wissenschaft entwickelt und engagieren sich für unterschiedliche Themen wie den Erhalt des baukulturellen Erbes, die Geschichte der Jenischen und die Aufarbeitung der NS-Geschichte des Ötztals. „Darüber hinaus sind die Ötztaler Museen Orte der Begegnung, des Austausches und des Diskurses und wirken identitätsstiftend, indem sie das kulturelle Erbe der Region sammeln, bewahren, erforschen und vermitteln, sowie relevante Fragen zur Gegenwart und Zukunft des Ötztals stellen“, betont LH Mattle. Auch die Vernetzung mit anderen Kultur- und Bildungseinrichtungen hat einen hohen Stellenwert. Dieses Engagement wird nicht nur regional, sondern auch überregional geschätzt und anerkannt – etwa durch die Verleihung des Österreichischen Museumspreises 2021.“
Gestern Abend wurde auch der Anerkennungspreis an das Bergbau- und Heimatmuseum Jochberg vergeben. Anneliese Hechenberger und ihr Team sind zu diesem Anlass extra nach Längenfeld angereist. Das Team der Ötztaler Museen gratuliert den Kolleginnen und Kollegen aus Jochberg ganz herzlich!