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Der Gletscher als Dämon
Exkursion zum einstigen Vernagtsee

Gletscher stehen aktuell im Mittelpunkt im Turmmuseum Oetz. Im Rahmen der Sonderausstellung „Ötztaler Gletscher“ fand am Samstag, den 8. Juli eine Exkursion ins Rofental bei Vent statt. Dort wurde vor über 400 Jahren die weltweit erste Darstellung eines Gletschers angefertigt: denn der Vernagtferner versetzte die Menschen regelmäßig in Sorge.

Im Rahmen der Kleinen Eiszeit kam es im Ötztal wiederholt zum Aufstauen sogenannter Gletscherseen. Der Vernagtferner staute etwa den Rofenbach bei Vent immer wieder auf und sorgte so, als der Eisdamm das Wasser nicht mehr zu halten vermochte, für katastrophale Überflutungen der gesamten Talschaft. Die Flutwellen mitsamt der Eisblöcke erreichten mitunter sogar Innsbruck. Abraham Jäger aquarellierte 1601 zu diesem Anlass als erster Mensch überhaupt am Beispiel des Vernagtferners einen Gletscher, um die akute Gefahr im Ötztal darzustellen und Lösungen für das massive Problem zu suchen. Damit begann sich nicht nur die Wissenschaft für das Phänomen der Gletscher zu interessieren. Auch Schaulustige fanden zunehmend den Weg in die vergletscherten Regionen.

Die älteste weltweit bekannte Darstellung eines Gletschers: der Vernagtferner, aquarelliert 1601 – und aktuell im Original zu sehen im Turmmuseum Oetz.

Der Historiker Univ.-Prof. Dr. Kurt Scharr ist ein Kenner der Venter Geschichte und Geografie und führte am 8. Juli für die Ötztaler Museen von Vent aus dem Rofenbach entlang zur Mündung des Vernagtbaches, wo gemeinsam nicht nur der einstigen Gletscherseen, sondern auch der interessanten Erschließungsgeschichte des Tales für den Tourismus erinnert wurde.

Sonnige Wanderung über die Rofenwiesen in Richtung Vernagtbach, dem Tagesziel.

WAS

Exkursion ab Vent

WANN

8. Juli 2023

10-15 Uhr

Kosten

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