Über Umwege sind unlängst zwei frühbarocke Mönch-Skulpturen in unsere Sammlung gelangt, die sich bis Ende der 1960er Jahre in der Pfarrkirche Obergurgl befanden. Von dort gelangten sie in Privatbesitz und wurden im April 2021 an die Ötztaler Museen übergeben. Aktuell werden die Skultupren restauriert, zusätzlich wurde ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Schon architektonisch hat die Pfarrkirche Obergurgl, die 1737 dem heiligen Johannes Nepomuk geweiht wurde, ein interessante Geschichte.
Die Kirche wurde durch den renommierten Architekten Clemens Holzmeister (1886-1983) zunächst 1924 um ein Emporenjoch und eine Seitenkapelle, und schließlich 1966 um einen Anbau eines breiteren, tiefer gesetzten Neubaus an der Stelle des ehemaligen Altarraumes erweitert. Im Übergang zwischen Altbau und Neubau steht der Volksaltar und es kann die Messfeier in beide Richtungen gelesen werden. 1998 wurde die Empore im alten Langhaus abgebrochen und eine neue Empore im Zubau errichtet.
Vermutlich im Zuge der Erweiterung 1966 wurden zwei frühbarocke Mönch-Skulpturen “entsorgt” und gelangten so in Privatbesitz. Damit sie der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden können, wurden sie den Ötztaler Museen übergeben. Gemeinsam mit dem Obmann des Turmmuseumsvereins werden nun Förderansuchen zur Restaurierung der beiden Skulpturen gestellt, denn die beiden Mönche sind stark beschädigt und wurden zudem vermutlich im Zuge der klassizistischen Mode im 19. Jahrhundert, mit weißer Farbe übermalt.
Restaurator Gerhard Knabl übernimmt die Restaurierung der beiden Skulpturen, zusätzlich wird in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte die Beforschung der beiden Mönche in Angriff genommen: Der Bildhauer und Kunsthistoriker Mag. Christoph Waldhart wird umgehend die Untersuchungen rund um die Geschichte und Herkunft der Mönchskulpturen aufnehmen.
Die Ötztaler Museen werden selbstverständlich an dieser Stelle über den Fortgang der Untersuchungen berichten.