Die Geschichte des Ötztales ist auch eine Geschichte von Generationen von Urlauberinnen und Urlaubern. Viele von ihnen betrachten das Tal als ihre zweite Heimat, kennen viele seiner geheimen Winkel und auch die einheimische Bevölkerung – und haben überhaupt eine enge emotionale Verbindung zu ihm.
Doch vor allem: Wie sähen die Erinnerungen der einheimischen bäuerlichen Bevölkerung aus ohne die Kameras der Gäste? In den 1920er und 1930er Jahren hatte kaum eine Ötztaler Familie eine Kamera zuhause – im städtisch-bürgerlichen Milieu war die Mode des Fotografierens aber mittlerweile schon recht verbreitet, weshalb die ersten umfangreichen Foto-Dokumentationen im Tal auch nicht von Ötztalerinnen und Ötztalern durchgeführt wurden.
In den Nachkriegsjahrzehnten, in denen die Entwicklung zum Massentourimus langsam Fahrt aufnahm, waren es – besonders mengenmäßig betrachtet – erneut vor allem die Aufnahmen von den Gästen, die den Blick auf das Ötztal dominierten. Viele Familien kamen jedes Jahr wieder und blieben in enger Verbindung mit ihren Vermieterinnen. Auf diese Weise wurden auch vielfach die einzigen oder die ersten Familien-Fotografien oft von den Gästen angefertigt und im Anschluss mit Post zugesendet oder im Jahr darauf persönlich übergeben.
Spazieren Sie mit uns durch private Urlaubserinnerungen an das Ötztal, in jenen Jahren, als der Sommertourismus noch die Hauptsaison darstellte
Und teilen Sie Ihre Erinnerungen mit uns: Haben Sie Fotos, die interessante Einblicke in das Leben im Ötztal anno dazumal geben? Dann freuen wir uns über Zusendungen unter: bilderspaziergang@oetztalermuseen.at
Titelbild eines Urlaubsfotoalbums Familie Leonhardt machte 1955 Sommer-Urlaub in der Pension Kuprian in Huben. Zum Andenken erstellte Herta Leonhardt ein wunderschönes Fotoalbum, das Fotografien quer durch das Tal enthält. Die Titelseite des Albums wurde mit dieser Aufschrift verziert. Foto: Fam. Leonhardt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Pilzesucherinnen in Sölden In einem Fotoalbum von 1927 hielt eine Familie aus Deutschland ihre Sommerferienwochen im Ötztal fest. Offenbar hatte die Familie mit zwei großen Töchtern in Sölden Quartier bezogen. Hier sieht man die Mutter mit den beiden Töchtern stolz die gesammelten Pilze präsentieren. Foto: Fotograf unbekannt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Beim Pilze-Putzen Dem erfolgreichen Pilzesammeln folgt unweigerlich das Putzen derselben. Eine Mutter und ihre beiden Töchter säubern die Steinpilze, die sie in ihren Sommerferien in Sölden 1927 gefunden haben. Foto: Fotograf unbekannt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Fotoserie zur Silvesterfeier in Obergurgl (1/3) Aus unbekanntem Besitz stammen diese Aufnahmen zur Silvesterfeier 1932/33 im Rahmen eines Skiurlaubs im “Hotel Gurgl” in Obergurgl. Foto: Fotograf unbekannt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Fotoserie zur Silvesterfeier in Obergurgl (2/3) Aus unbekanntem Besitz stammen diese Aufnahmen zur Silvesterfeier 1932/33 im Rahmen eines Skiurlaubs im “Hotel Gurgl” in Obergurgl. Foto: Fotograf unbekannt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Fotoserie zur Silvesterfeier in Obergurgl (3/3) Aus unbekanntem Besitz stammen diese Aufnahmen zur Silvesterfeier 1932/33 im Rahmen eines Skiurlaubs im “Hotel Gurgl” in Obergurgl. Foto: Fotograf unbekannt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Sommerurlaub in Sölden 1938 (1/4) Ein Vater mit zwei Söhnen unternahm im Sommer 1938 eine Reise aus Mitteldeutschland nach Sölden, um dort die Wildspitze zu besteigen. Unterwegs wurden diese Aufnahmen gemacht, die die Söhne und den Vater vornehmlich in besonders exponierten Situationen zeigen. Foto: Fotograf unbekannt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Sommerurlaub in Sölden 1938 (2/4) Ein Vater mit zwei Söhnen unternahm im Sommer 1938 eine Reise aus Mitteldeutschland nach Sölden, um dort die Wildspitze zu besteigen. Unterwegs wurden diese Aufnahmen gemacht, die die Söhne und den Vater vornehmlich in besonders exponierten Situationen zeigen. Foto: Fotograf unbekannt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Sommerurlaub in Sölden 1938 (3/4) Ein Vater mit zwei Söhnen unternahm im Sommer 1938 eine Reise aus Mitteldeutschland nach Sölden, um dort die Wildspitze zu besteigen. Unterwegs wurden diese Aufnahmen gemacht, die die Söhne und den Vater vornehmlich in besonders exponierten Situationen zeigen. Foto: Fotograf unbekannt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Sommerurlaub in Sölden 1938 (4/4) Ein Vater mit zwei Söhnen unternahm im Sommer 1938 eine Reise aus Mitteldeutschland nach Sölden, um dort die Wildspitze zu besteigen. Unterwegs wurden diese Aufnahmen gemacht, die die Söhne und den Vater vornehmlich in besonders exponierten Situationen zeigen. Foto: Fotograf unbekannt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Sommerwochen in Sölden Ein weiteres Fotoalbum von 1938 dokumentiert die Urlaubserinnerungen einer Familie an ihre Sommerwochen im Ötztal. Hier etwa ist die Familie „auf dem Wege zum Mittagessen im ‚Haus See‘“.
Sommerwochen in Sölden Diese Aufnahme zeigt die freundschaftliche Verbindung von den Urlauber-Kindern mit den einheimischen Kindern. Die Familie, die in den 1930er Jahren in Sölden auf Urlaub war, hielt im Album fest: „beim Futterholen“
In Gries gelandet Eine besondere Zusendung erhielten wir mit dieser Fotografie zuletzt von Heike Käfer, geb. Schmidt, aus Deutschland, die ihre Großmutter und Urgroßmutter 1961 unterwegs nach Gries zeigt. Sie schreibt: „Die Ötztal-Zeit begann für meine Familie so: Meine Großeltern wollten mit Freunden nach Gries (im Sellrain) und hatten sich mit dem Auto verfahren und sind in Gries (im Ötztal) gelandet. Seit dieser Zeit macht meine Familie Urlaub in Längenfeld. Und so ist es auch für mich (geb. 1970) noch immer der schönste Platz der Welt.“
In Obergurgl 1955 (1/5) Familie Leonhardt machte 1955 Sommer-Urlaub in der Pension Kuprian in Huben. Von dort aus unternahmen sie zahlreiche Ausflüge – unter anderem auf die Hohe Mut in Obergurgl. Der Sessellift war 1954 gerade erst erbaut worten und in den ersten Jahren eine Besonderheit, da er als der höchste Lift Österreichs galt. (Die Bergstation liegt auf 2.669 Meter.) Foto: Fam. Leonhardt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
In Obergurgl 1955 (2/4) Familie Leonhardt machte 1955 Sommer-Urlaub in der Pension Kuprian in Huben. Von dort aus unternahmen sie zahlreiche Ausflüge – unter anderem auf die Hohe Mut in Obergurgl. Der Sessellift war 1954 gerade erst erbaut worden und in den ersten Jahren eine Besonderheit, da er als der höchste Lift Österreichs galt. (Die Bergstation liegt auf 2.669 Meter.) Foto: Fam. Leonhardt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
In Obergurgl 1955 (3/4) Familie Leonhardt machte 1955 Sommer-Urlaub in der Pension Kuprian in Huben. Von dort aus unternahmen sie zahlreiche Ausflüge – unter anderem auf die Hohe Mut in Obergurgl. Der Blick von der Hohen Mut Alm auf das Gaisberg- und das Rotmoostal zählt zu einem der häufigsten touristischen Fotomotive im Ötztal. Foto: Fam. Leonhardt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
In Obergurgl 1955 (4/4) Familie Leonhardt machte 1955 Sommer-Urlaub in der Pension Kuprian in Huben. Von dort aus unternahmen sie zahlreiche Ausflüge – unter anderem auf die Hohe Mut in Obergurgl. Die Hohe Mut Alm ist hier in ihrer ersten touristisch genutzten Form – mit großer Sonnenterrasse – zu sehen. Foto: Fam. Leonhardt, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Am Stuibenfall Die Familie Karthaus aus Düsseldorf ist dem Ötztal ebenfalls seit Jahrzehnten verbunden und hat mit uns eine Reihe von Aufnahmen aus ihrem Familienarchiv geteilt. Hier zu sehen ein Klassiker des Sommerurlaubs im Ötztal: Wanderung zum Stuibenfall – damals noch ganz unverbaut. Foto: Sammlung Erwin Karthaus, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Gästerodeln in Tumpen Familie Karthaus aus Düsseldorf wohnte in ihren Sommerurlauben lange Jahre in Tumpen in der Pension der Familie Adolf Maurer. Hier zu sehen sind ein Teil der Familie Karthaus beim Gästerodeln in Tumpen 1980. Foto: Sammlung Erwin Karthaus, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Wanderung in Gries Ausgedehnte Wanderungen sind wichtiger Bestandteil jedes Ötztal-Urlaubes in den 1960er und 1970er Jahren. Schon bald aber überholten die Nächtigungszahlen im Winter jene im Sommer. Foto: Sammlung Erwin Karthaus, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Wanderung durch Niederthai (1/2) Die Fotosammlung der Familie Karthaus aus Düsseldorf zeichnet eine hohe fotografische Qualität aus. Hier zu sehen sind Aufnahmen aus dem Niederthai der 1960er Jahre. Foto: Sammlung Erwin Karthaus, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Wanderung durch Niederthai (2/2) Die Fotosammlung der Familie Karthaus aus Düsseldorf zeichnet eine hohe fotografische Qualität aus. Hier zu sehen sind Aufnahmen aus dem Niederthai der 1960er Jahre. Foto: Sammlung Erwin Karthaus, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Baden am Piburger See Foto: Sammlung Erwin Karthaus, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Baden im Schwimmbad in Oetz Als das Vorgängerbad des heutigen Oetzer Schwimmbades 1967 eröffnet wurde, war die Familie von Erwin Karthaus aus Düsseldorf gerade auf Urlaub im Ötztal und machte diese Aufnahme – herzlichen Dank für die Zusendung! Foto: Sammlung Erwin Karthaus, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen
Gendarm in Oetz Nicht nur die eigene Familie wurde in vielen Urlaubs-Fotoalben festgehalten – sondern auch die einheimische Bevölkerung oder öffentliche Ereignisse. Dazu zählt die Aufnahmen dieses Gendarmen im Oetz der 1960er Jahre, die im Rahmen einer Brauchtumsveranstaltung aufgenommen wurde. Foto: Sammlung Erwin Karthaus, Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen