Kulturlandschaft geht uns alle an – das ist das Motto eines zweitägigen Symposiums, das am 15./16. Oktober in den Ötztaler Museen stattfindet. Alpine Kulturlandschaften und ihre historische Architektur, die allgemein als „schön“ empfunden werden und das geballte Wissen um die nachhaltige und historische Nutzung alpiner Regionen in sich tragen, sind im Verschwinden begriffen.
„Es ist 5 vor 12,“ formuliert Landeskonservator Walter Hauser und möchte im Namen des Bundesdenkmalamtes gemeinsam mit der Geschäftsstelle für Dorferneuerung und Lokale Agenda 21, dem Tiroler Kunstkataster, den Ötztaler Museen und dem Verein für Heimatschutz und Heimatpflege in Nord- und Osttirol im Rahmen eines Symposiums Impulse geben, Tirol als Lebensraum und als Reiseziel für den Tourismus zu erhalten oder besser noch zu stärken. Für die Tagung auslösend ist das neue Stadt- und Ortsbildschutzgesetz (SOG 2021), das Anfang des Jahres novelliert wurde und das gute Voraussetzungen für den Erhalt der kulturlandschaftlich besonderen Orte in Tirol schafft.
Im Rahmen des Symposiums „Bau.Kultur.Landschaft“ werden in Form von Vorträgen, Stubengesprächen und einer Podiumsdiskussion die aktuellen Herausforderungen, aber auch mögliche Lösungen diskutiert. Veranstaltungsort ist das Ötztaler Heimatmuseum, das in gemütlicher Stuben-Atmosphäre den Wert des kulturellen und architekturhistorischen Erbes unmittelbar vor Augen führen soll. Die Veranstaltung wird für all jene live übertragen, die keinen Platz mehr vor Ort finden, oder lieber von zuhause aus teilnehmen.
Nach einer Begrüßung durch LR Johannes Tratter beginnt die Veranstaltung mit Referaten von Karl Wiesauer (Kunstkataster Tirol), Werner Burtscher (Architekt) und Prof. Kurt Luger (Uni Innsbruck), nachmittags thematisieren zwei Stubengespräche mit jeweils 5 Diskutanten „Modelle der Erhaltung und Nutzung“ sowie „Inventar, Schutz, Grenzen“ des SOG 2021. Den Abschluss des Tages bildet eine Podiumsdiskussion.
Am zweiten Tag der Veranstaltung thematisiert eine Exkursion durch das Ötztal die Realität der Kulturlandschaftsensembles, deren Erhalt Besitzer und Gemeinden mitunter vor große Herausforderungen stellt. Die Exkursion führt vom Schwaighof-Ensemble Gaislach/Sölden über ein Mühlenensemble in Mühl/Huben nach Piburg/Oetz und vermittelt damit nicht nur den enormen Reichtum alpiner Kulturlandschaft, sondern aktuelle Problematiken und mögliche Lösungen.
Eine Anmeldung zur Online-Veranstaltung ist jederzeit möglich. Für all jene, die der Veranstaltung und Exkursion nicht beiwohnen können, werden die wichtigsten Inhalte des Symposiums filmisch festgehalten und von den Ötztaler Museen online gestellt. Die Tagung am 15.10. wird live gestreamt auf: https://youtu.be/WK2__OO4Q3A
Die Tagungsmappe steht hier zum Download bereit.
Hier der Ablauf des Symposiums im Überblick:
PROGRAMM – FREITAG, 15. OKTOBER
9 BIS 12.30 UHR
Ab 8.30 Uhr: Einlass vor Ort in den Räumlichkeiten der Ötztaler Museen
9 Uhr: Begrüßung und Eröffnung, Moderation: Edith Hessenberger, Ötztaler Museen
9.20 Uhr: Grußworte LR Johannes Tratter, Land Tirol
9.35 Uhr: Referat „Oasen in der Tiroler Kulturlandschaft – Perspektiven für bäuerliche Hofensembles“,
Referent: Karl Wiesauer, Kunstkataster, Land Tirol
10.00 Uhr: Fragerunde
10.15 Uhr: Pause
10.40 Uhr: Referat „Das Ensemble – gebaute Identität“, Referent: Werner Burtscher, Architekt
11.05 Uhr: Fragerunde
11.30 Uhr: Referat „Schönheitsmarketing. Von Bauerngärten, Gipfellandschaften und Hotelburgen“, Referent: Prof. Kurt Luger, UNESCO Lehrstuhl, Universität Salzburg
11.55 Uhr: Fragerunde
12.20 bis 14 Uhr: Mittagspause – Im Erdgeschoß des Gedächtnisspeichers bereiten die
Längenfelder Bäuerinnen mit Ötztaler Produkten Kaffeetisch und Mittagsbuffet. Die Speisen
können in der Sagenstube, in der Lesestube, oder im Freien genossen werden.
PROGRAMM – FREITAG, 15. OKTOBER
14 BIS 19.30 UHR
13.45 Uhr: Einlass vor Ort
14 Uhr: Stubengespräch „Modelle der Erhaltung und Nutzung“,
Begrüßung: Edith Hessenberger, Ötztaler Museen
Moderation: Walter Hauser, Bundesdenkmalamt (BDA)
Teilnehmende am Stubentisch:
Thomas Kranebitter – Beispiel Villgratental
Leo Walser – Beispiel Montafon
Daniela Zambelli und Markus Pescoller – Beispiel Dosoledo
15.15 Uhr: Pause
15:25 Uhr: Stubengespräch „Inventar, Schutz, Grenzen“,
Moderation und Impuls zum SOG: Walter Hauser, BDA
Teilnehmende am Stubentisch:
Peter Hollmann, Bau- und Raumordnungsrecht, Land Tirol
Barbara Keiler, Bundesdenkmalamt, Abt. Vorarlberg
Robert Kolbitsch, DAV
Karl Wiesauer, Kunstkataster, Land Tirol
16.30 Uhr: Pause mit Jause und Zeit für Austausch
17.30 bis 19.30 Uhr: Podiumsdiskussion „Bau.Kultur.Landschaft“
Moderation: Walter Hauser, Teilnehmende am Podium:
Kurt Kapeller, Abteilung Natur und Umweltschutz, Land Tirol
Prof. Kurt Luger, UNESCO Lehrstuhl „Kulturelles Erbe und Tourismus“, Universität Salzburg
Robert Ortner, Abteilung Örtliche Raumordnung, Land Tirol
Paul Sieberer, Bürgermeister von Hopfgarten i. Brixental
Gertrud Tauber, Architektin
Anschließend: Gemütlicher Abschluss mit Jause im Gedächtnisspeicher
PROGRAMM – SAMSTAG, 16. OKTOBER
8.30 BIS 15.30 UHR
8.15 Uhr: Treffpunkt Parkplatz Piburg, Parkmöglichkeit (kostenpflichtig)
8.30 Uhr: Abfahrt Shuttle-Dienst zu den Exkursionsorten
8.50 Uhr: Zustiegsmöglichkeit Hotel Bergwelt, Längenfeld, Au
9.30 Uhr: Exkursionsort Gaislach bei Sölden
Begrüßung und Einführung in den Ort: Walter Hauser und Karl Wiesauer
9.40 Uhr: Impulse und anschließender Austausch
Ernst Schöpf, Bürgermeister Sölden
Karl Wiesauer, Kunstkataster, Land Tirol
10.30 Uhr: Abfahrt Shuttle-Dienst zum nächsten Exkursionsort
11.10 Uhr: Exkursionsort Mühl bei Huben, Längenfeld
Einführung in den Ort: Walter Hauser und Karl Wiesauer
11.20 Uhr: Impulse und anschließende Diskussion
Richard Grüner, Bürgermeister Längenfeld
Lotz Andreas, proALP ZT-GmbH, Raumplaner, Gemeinde Längenfeld
Karl Wiesauer, Kunstkataster, Land Tirol
12.30 Uhr: Abfahrt Shuttle-Dienst
12.45 Uhr: Mittagessen von den Längenfelder Bäuerinnen mit Ötztaler Produkten im
Gedächtnisspeicher der Ötztaler Museen in Lehn
13.45 Uhr: Abfahrt Shuttle-Dienst
14.30 Uhr: Exkursionsort Piburg, Oetz
Einführung in den Ort: Walter Hauser und Karl Wiesauer
14.45 Uhr: Impulse und anschließende Diskussion
Hansjörg Falkner, Bürgermeister Oetz
Herlinde Menardi, Volkskundlerin und Leiterin des Volkskunstmuseums 2004-2014
Thomas Schmarda, Naturpark Ötztal
15.30 Uhr: Abschluss und Ausklang am Seebichlhof