Die Ötztaler Gletscher bilden eine der größten zusammenhängenden Eisflächen der Ostalpen. Seit über 400 Jahren werden sie von den Menschen beobachtet, gefürchtet, gezeichnet und interpretiert. Ein Aquarell des Vernagtferners von 1601 ist die älteste Darstellung eines Gletschers überhaupt.
Grundlage für die Ausstellung „Ötztaler Gletscher. Katastrophen, Klimawandel, Kunst“ ist der gleichnamige Sammelband, zu dem Andrea Fischer, Franz Josef Gstrein, Franz Jäger, Sybille Moser-Ernst, Gernot und Ilse Patzelt, sowie die Herausgeberinnen Veronika Raich und Edith Hessenberger beigetragen haben. Buch und Ausstellung thematisieren den Blick auf die imposanten alpinen Eisriesen, der gleichsam wie ein Spiegelbild unserer Gesellschaft durch die Zeiten wirkt: Wurde einst das krachende, bedrohliche Vorstoßen der Gletscher von der bäuerlichen Bevölkerung in Form von Frevelsagen verarbeitet, so zogen Eisbrüche und Gletscherseen ab dem 19. Jahrhundert Forschende, Bergbegeisterte und Reisende in Scharen ins Hochgebirge. In den vergangenen Jahrzehnten wurden Gletscher zum Symbol für die rasante Klimaerwärmung schlechthin – und sie finden als solches einmal mehr Eingang in das zeitgenössische Kunstschaffen.
Buch und Ausstellung stellen eine Kooperation mit dem Österreichischen Alpenverein-Museum∙Archiv dar, die Ausstellung wurde gefördert vom BMKÖS, Sektion IV Kunst und Kultur.
Die Ausstellung wird am 1. Juni 2023 eröffnet und ist bis Oktober 2024 zu sehen. Während der Ausstellungsdauer werden laufend Kunstwerke ausgetauscht, ergänzt und verändert, sodass es stets etwas Neues zu sehen geben wird. Einladung und Rahmenprogramm für den Sommer 2024 stehen auch hier online zur Verfügung: Einladung Ötztaler Gletscher
Ötztaler Gletscher. Katastrophen, Klimawandel, Kunst
- Eröffnung am 1. Juni 2023, 19 Uhr
- Turmmuseum Oetz
- Grußworte
Mag. Veronika Raich, Alpenverein-Museum - Dr. Edith Hessenberger, Ötztaler Museen
- Impuls
Dr. Andrea Fischer, ÖAW - Eröffnung
DI Mag. Doris Hallama, Vize-Präsidentin des Österreichischen Alpenvereins
In der Ausstellung sind historische Arbeiten von Thomas Ender, Rudolf Reschreiter, Zeno Diemer, Leopold Scheiring oder Emilie Mediz-Pelikan zu sehen – darüber hinaus auch die weltweit älteste Gletscherdarstellung von Abraham Jäger aus dem Jahr 1601.
Auch zeitgenössische Arbeiten von Elisabeth Eiter, Nino Malfatti, Jessie L. Pitt, Hannah Philomena Scheiber, Gitti Schneider, Christian Stock und Nicole Weniger sind ab 1. Juni zu sehen. Weitere Arbeiten von zeitgenössischen KünstlerInnen werden im Laufe der kommenden Monate ergänzt.