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Österreichischer Museumspreis
Verleihung an die Ötztaler Museen

Im Rahmen des Österreichischen Museumstages in Graz wurde der Österreichische Museumspreis, die höchste Auszeichnung Österreichs im Museumsbereich, an die Ötztaler Museen verliehen. In der Laudatio Andreas Rudigiers, Direktor des Vorarlberg Museums, wurden bisherige Leistungen, aber auch und besonders der Weg, die Ziele und das Selbstverständnis gewürdigt. Vom 6.-8.Oktober fand in Graz der 32. Österreichische Museumstag statt, der sich 2021 dem Thema “Museum: Nachhaltig!” und Möglichkeiten des Klimaschutzes rund um die Arbeit in Museen widmete. Die Arbeit von Museen wurde unter die Lupe genommen in Hinblick auf Energieeffizienz, Recycling-Möglichkeiten und auch hinsichtlich Bildungsarbeit rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Im Rahmen des Museumstages wurden zunächst die Museumsgütesiegel an eine Reihe Österreichischer Museen verliehen. Die Gütesiegel zahlreicher Museen wurden verlängert, darunter auch das Museumsgütesiegel des Turmmuseums in Oetz. Das Österreichische Museumsgütesiegel dient zur Qualitätssicherung österreichischer Museen: Diese müssen in Rahmen einer umfangreichen Dokumentation nachweisen, nach den ICOM-Kriterien betrieben zu werden. Im Zentrum professioneller Museumsarbeit stehen die drei Säulen Sammeln, Forschen, Vermitteln.

Nahmen für ihre Tiroler Museen die Gütesiegel in Empfang: Silvia Mader, Karl Berger, Renate Ursprunger und Edith Hessenberger.

Jedes Jahr wird in Österreich darüber hinaus der Österreichische Museumspreis an eines der 780 Museen im Land vergeben. Die Wahl der Jury fiel 2021 einstimmig auf die Ötztaler Museen. Ein Ausschnitt aus dem Gutachten nennt als Begründung:

“Die Ötztaler Museen zeichnen sich durch einen talübergreifenden Verbund aus. Das Regionalmuseum wird nicht als romantisch verklärter Solitär inmitten einer touristischen Landschaft verstanden, sondern sucht im besten Sinn eines Heimatmuseums die Verbindung zwischen historischem und gegenwärtigen Sammeln, Forschen sowie einem viele Facetten umfassenden Vermitteln. Das gemeinsame Denken von Archiv, Bibliothek und Museum ist vorbildhaft für andere vergleichbare Regionen. Hervorzuheben ist auch die Einbindung der Museen in die Kulturlandschaft des Ötztales. Diese ist nicht nur auf die äußere Form der historischen Museumsgebäude zurückzuführen, sondern sie ist besonders durch die vielfältigen und auch kritischen Inhalte der Museumsarbeit dokumentiert. Ein Blick auf die Website der Museen lässt die Betrachterin beziehungsweise den Betrachter im positiven Sinne sprachlos zurück.
Menschen, die sich in dieser Einrichtung aufhalten, werden nicht als kritiklose Konsumenten aufgefasst, sondern erhalten Gelegenheit, mit ihrem Wissen und mit ihren Geschichten Teil des Museums zu werden. Sie fungieren somit ihrerseits als Expertinnen und Experten für die Region, wie etwa das beeindruckende digitale Dialektwörterbuch zeigt. Konsequenterweise sucht das Museum auch zuerst den Kontakt zu den Menschen im Tal. Die Ötztaler Museen präsentieren sich als Ort, der den Ötztalerinnen und Ötztalern und allen, die sich für die Talschaft interessieren, gehört. Ergänzend sei noch darauf hingewiesen, dass die Ötztaler Museen inzwischen auch mit einer sehenswerten Schriftenreihe aufwarten können, die in kurzer Zeit wichtige Beiträge zur regionalen Geschichte veröffentlichen konnte.”

Der Museumspreis wurden vom Kultur-Sektionschef des BMKÖS Jürgen Meindl übergeben, er ist mit 20.000 Euro dotiert, die angesichts der großen baulichen und vermittlerischen Vorhaben, die in den Ötztaler Museen demnächst umgesetzt werden sollen, eine wichtige Unterstützung unserer Arbeit darstellen.

Kultur-Sektionschef des BMKÖS Jürgen Meindl und Leiterin Edith Hessenberger mit dem Österreichischen Museumspreis für die Ötztaler Museen.