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Längenfelder Erklärung
Übergabe an LR Tratter

Über 2.000 Menschen haben binnen weniger Wochen die “Längenfelder Erklärung” unterzeichnet. Das macht deutlich, dass der Schutz und Erhalt unserer historischen Kulturlandschaft in Tirol, mitsamt den alten bäuerlichen Ensembles, vielen Menschen ein dringendes Anliegen ist. Kein Wunder: Sind doch nur noch 12 % der vor 30 Jahren erhobenen Kulturlandschaftsensembles in Tirol erhalten.

Gemeinsam mit einem der drei Botschafter der Längenfelder Erklärung, nämlich DDr. Herwig Van Staa von der Landesgedächtnisstiftung, wurden die gesammelten Unterschriften am Dienstag im Landhaus dem zuständigen Landesrat Mag. Johannes Tratter übergeben.

Überbringer waren Landeskonservator DI Walter Hauser, DI Klaus Juen von der Dorferneuerung, DI Robert Ortner von der Abteilung Raumordnung, Mag. Konrad Roider vom Verein für Heimatschutz und Heimatpflege in Nord- und Osttirol, und Bgm. Richard Grüner sowie Dr. Edith Hessenberger stellvertretend für die Ötztaler Museen, die als Plattform für die Längenfelder Erklärung fungierten – und das Thema darüber hinaus zwei Jahre lang als Schwerpunkt von unterschiedlichen Seiten beleuchteten.

Das Kulturlandschaftsensemble Gaislach in Sölden ist eines der fünf kartierten Ensembles – hier in einem Vergleich zweier Aufnahmen von 1930 und 2020.

Im Rahmen der Übergabe wurde auch über die nächsten Schritte gesprochen. LR Johannes Tratter bestätigte, das Anliegen der Erklärung zu teilen, er hatte schon das Symposium “Bau.Kultur.Landschaft” im vergangenen Herbst im Heimatmuseum in Lehn eröffnet. In diesem Jahr noch wird an der Umsetzung der ersten Punkte der Längenfelder Erklärung gearbeitet, einige Maßnahmen zielen vor allem auf eine verbesserte Sichtbarmachung ab: So sollen etwa die verbliebenen kartierten Kulturlandschaftsensembles im Tiroler Rauminformationssystem TIRIS online gestellt werden, damit Interessierte einen Einblick in die Ergebungen bekommen. Des weiteren sollen bestehende Fördermodelle besser sichtbar gemacht und gebündelt kommuniziert werden.

Auch der Erhalt konkreter einzelner Kulturlandschaftsensembles soll gemeinsam mit den EigentümerInnen in Angriff genommen werden – gerade in der Ötztaler Gemeinde Sölden gibt es hier erste positive Signale für ein mögliches Startup-Projekt der Längenfelder Erklärung.

Übergabe der Längenfelder Erklärung im Landhaus in Innsbruck: v.l.) Konrad Roider, Robert Ortner, Walter Hauser, LR Johannes Tratter, Herwig Van Staa, Edith Hessenberger, Klaus Juen, Richard Grüner Foto: Land Tirol/Pölzl

Die Ötztaler Museen werden ebenfalls den Schwerpunkt “Bau.Kultur.Landschaft” weiterverfolgen, denn man ist sich anlässlich der Übergabe der Unterschriften im Landhaus einig: Die Längenfelder Erklärung ist nicht das Ende des Schwerpunkts “Bau.Kultur.Landschaft”, sondern der eigentliche Beginn. Im Ötztal zählt dazu nicht zuletzt die stetige Weiterarbeit am Erhalt und der Sanierung der Museumsgebäude in Lehn, wie auch die begonnenen Arbeiten am Wastls-Haus verdeutlichen.

Das Museumspublikum darf sich im heurigen Sommer wieder auf viele Highlights zum Thema Kulturlandschaft und historische Baukultur im Ötztal freuen: ein umfassendes Exkursionsprogramm (u.a. in Kooperation mit dem Naturpark Ötztal) wird demnächst öffentlich gemacht.

Die Längenfelder Erklärung kann weiterhin hier unterzeichnet werden.