Auf großes Interesse stieß die Eröffnung der neuen Ausstellung “Ötztaler Gletscher. Katastrophen, Klimawandel, Kunst” im Turmmuseum am vergangenen Donnerstag. Über 100 BesucherInnen nutzten die Gelegenheit, mit den beteiligten AutorInnen und KünstlerInnen zu sprechen und einen ersten Eindruck von der Schau zu bekommen.
Eröffnet wurde die Ausstellung von den beiden Kuratorinnen Edith Hessenberger (Ötztaler Museen) und Veronika Raich (Alpenverein-Museum), sowie von der Vize-Präsidentin des Österreichischen Alpenvereins Doris Hallama. Die Glaziologin Andrea Fischer ließ sich krankheitsbedingt entschuldigen. Betont wurde die Aktualität des Themas der Schau einerseits, sowie andererseits der kultur- und kunsthistorische Bogen, der sich am Beispiel von Gletscherdarstellungen über 400 Jahre hinweg schön nachvollziehen lässt. Das älteste Bild in der Ausstellung ist eine Leihgabe des Ferdinandeums, ein Aquarell von Abraham Jäger 1601, das anlässlich der bedrohlichen Gletscherseeausbrüche vom Vernagtferner angefertigt wurde. Vom gefährlichen, unberechenbaren Gletscher, der die Weiden der Bauernfamilien verschlingt, hin zu den fantastischen, ästhetischen Landschaftsdarstellungen führen Arbeiten der Landschafts- und Bergmaler im 19. Jahrhundert. Bis ins 20. Jahrhundert hinein fokussierten diese Darstellungen auf das Erhabene und die Schönheit des “ewigen Eises”, bis Ende des 20. Jahrhunderts und besonders im 21. Jahrhundert die zeitgenössische Kunst ihre Auseinandersetzung mit den Alpengletschern vor einem anderen Hintergrund stehen sieht: Touristische Nutzung und Klimawandel sind hier Themen, die aktuell KünstlerInnen, aber auch BergsteigerInnen bewegen.
Die Ausstellung basiert auf dem gleichnamigen Buch, an dem Andrea Fischer, Gernot und Ilse Patzelt, Sybille Moser-Ernst, Franz Jäger, Veronika Raich und Edith Hessenberger mitgeschrieben haben. Ein historischer Beitrag des Oetzer Heimatforschers Franz Josef Gstrein wurde ebenfalls in den Sammelband aufgenommen.
Führungen durch die Ausstellungen sind auf Anfrage jederzeit möglich. Das Rahmenprogramm zur Ausstellung finden Sie auf dieser Seite unter dem Punkt Veranstaltungen.
Nachfolgend präsentieren wir einige Eindrücke von der Ausstellungseröffnung, die Fotografien stammen von Norbert Freudenthaler.