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Auf historischen Spuren
entlang dem Funduswaal

Vergangenen Samstag führte Werner Holzner von der Tiroler Waalgruppe im Rahmen einer Museumsexkursion zum Funduswaal, einem vor 20 Jahren sanierten Waal in einem Seitental des Ötztales, der auf über 2.000 m Seehöhe das Wasser vom Gletscherbach des Ploderferners über 4 km nach Köfels leitet.  Bei traumhaftem Wetter konnte die Exkursionsgruppe nicht nur das Panorama über das Ötztal von der Fundusscharte aus genießen, sondern auch das massive Bauwerk des historischen Funduswaales bewundern. Vermutlich 1807 in der heutigen Form errichtet, hatte der Waal die Aufgabe, das Dörfchen Köfels, das über keine eigene Wasserquelle verfügte, mit Wasser zur Bewässerung der Wiesen zu versorgen. Aufgrund der aufwändigen Erhaltung und sicherlich besonders aufgrund der fehlenden Arbeitskräfte mit Beginn des 1. Weltkrieges wurde die Instandhaltung des Funduswaales 1914 aufgegeben.

Wie mit dem Lineal gezogen verläuft der Funduswaal zur Scharte und über die Scharte auf der anderen Seite des Hanges nach Köfels.

Seit seiner Reaktivierung in den Jahren 1998-2000 zeigt sich der Funduswaal besonders attraktiv, denn er stellt auf nur 2,25 km gleich mehrere verschiedene Bauweisen: als Erdwaal, als mit Steinplatten ausgelegter Bodenkanal, als Kandl (Holzrinne) auf trockengemauerten Fundamenten oder als Dole (untertunnelte Wasserführung) im Bereich der Steingerölle.

Werner Holzner vermittelte im Zuge der Exkursion viel Wissenswertes rund um den Funduswaal und Waale allgemein. Gemeinsam mit der Tiroler Waalgruppe hat er in den vergangenen vier Jahren rund 350 Waale im Ötztal kartiert und mit GPS vermessen. Sie alle sind heute im Tiris einsehbar. Eine Verschriftlichung der Forschungsergebnisse ist in Arbeit.

Werner Holzner erklärt die Besonderheiten der Waale im Ötztal und vor allem im Fundustal.