Vergangenes Wochenende fand das vierte Modul des Lehrgangs “Ötztaler Kultur.Land.Botschafter:innen” statt. Thema des Moduls waren “Archaische Holzbauten”, dh. funktionale bäuerliche Holzbauten wie Heupiller, Pfostenspeicher etc. Den Anfang machte Karl Wiesauer vom Kunstkataster.
Am Freitag Abend gab es im Rahmen eines Vortrags eine Einführung in Thema: von der Geschichte und Entwicklung der Heustadel (Heupiller), über ihren Nutzen für die Kulturlandschaft heute bis hin zu Fragen rund um die Erhaltung dieser historischen Wirtschaftsgebäude wurden zwei Stunden lang im Gedächtnisspeicher Eindrücke und Erfahrungen ausgetauscht.
Tags darauf ging es auf Gaislach (Sölden) zum praktischen Teil. Ein Heupille im Besitz der Sölder Gotthard Gstrein und Hansjörg Grüner, sowie das dazu benötigte Material wurde für den Lehrgang zur Sanierung zur Verfügung gestellt und unter Anleitung des Zimmerers Alois Gstrein neu errichtet. Die Arbeiten am Gebäude starteten selbstverständlich schon Tage vorher, da die Zeit an nur einem Samstag zu kurz gewesen wäre. An diesem Tag ging es vor allem darum, dass die Teilnehmenden einschätzen lernten: Was kann repariert werden, was muss entfernt werden? Wie saniert man ein Holzstrick-Gebäude, worauf muss geachtet werden? Auch die Handhabung der Werkzeuge war ein wichtiges Element des Praxistages.
Unter großen Anstrengungen, aber bei prächtigem Wetter und gestärkt mit den Ötztaler Festtags-Kiachlen und “Nuiem Schmolz” konnte das historische Heupille bis zu den Abendstunden fertig aufgerichtet und sogar abgedeckt werden.
Bis zum Abschluss des Lehrganges steht noch ein letztes Modul zum Thema Trockenmauern-Erhaltung bevor – danach werden die Ötztaler Kultur.Land.Botschafter:innen” als Multiplikator:innen für den Erhalt der Kulturlandschaft entlassen.