zurück zur Übersicht

Auf den zweiten Blick: NS-Zeit im Ötztal
Ausstellungseröffnung

Zwei Ausstellungen zum Thema Deserteure der Wehrmacht sowie NS-Krankenmorde wurden bereits eröffnet. Am 2. Juni wurden im Ötztaler Heimatmuseum zwei weitere Ausstellungen und ein neues Buch präsentiert: Der Sammelband „NS-Zeit im Ötztal“ bildet die Grundlage.

Anlässlich des 80-jährigen Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkrieges und das NS-Regime werden in den Ötztaler Museen heuer im Zweiwochentakt Veranstaltungen rund um unterschiedliche Aspekte der Jahre 1938-1945 geboten. Bislang stießen diese Angebote auf sehr großes Interesse, so auch am 2. Juni, als das neue Buch und weitere Vermittlungsangebote vom Museumsteam präsentiert wurden.

Das interessierte Publikum ließ sich vom Regenwetter nicht abhalten und erschien zahlreich. (Alle Fotografien: Arthur Sattler)

Mit dem Buch „NS-Zeit im Ötztal“, verfasst von 25 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und immerhin fast 700 Seiten stark, werden die Forschungsergebnisse der letzten Jahre der Öffentlichkeit übergeben. Der Sammelband stellt eine erste gründliche Annäherung an die Zusammenhänge und Ereignisse im Ötztal der Nazi-Zeit dar. Das Buch wurde herausgegeben und koordiniert von Edith Hessenberger, Verena Sauermann und dem Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät der Uni Innsbruck Dirk Rupnow.

Das Buch ist Grundlage für alle Vermittlungsformate, angefangen von insgesamt fünf Ausstellungen, über ein umfangreiches Rahmenprogramm bis hin zu einem neuen Audioguide, der am 2. Juni ebenfalls präsentiert wurde. Gesprochen wird der Audioguide von der Tiroler Schauspielerin Lisa Hörtnagl.

NS-ZEIT IM ÖTZTAL
ÖTZTALER MUSEEN SCHRIFTEN BAND 12
Herausgeber: Edith Hessenberger, Verena Sauermann, Dirk Rupnow
ca. 700 Seiten, Studienverlag, Innsbruck 2025.
Preis: € 39,90

 

 

 

Zeitgleich wurde auch eine neue Graphic Novel vorgestellt, die in den Shops der Ötztaler Museen erhältlich und auf Bestellung auch zugeschickt werden. Nicolas Bleck hat auf Basis der Forschungen von Peter Pirker dieses Angebot für Jugendliche und Comic-Fans entwickelt und umgesetzt, es thematisiert die Situation von Deserteuern der Wehrmacht im Ötztal.

Die HerausgeberInnen des neuen Buches im Gespräch mit Fotograf Elias Holzknecht. Von rechts: Dirk Rupnow, Edith Hessenberger, Elias Holzknecht, Verena Sauermann und Bürgermeister Richard Grüner. (Alle Fotografien: Arthur Sattler)

Die HerausgeberInnen des neuen Buches im Gespräch mit Fotograf Elias Holzknecht. Von rechts: Dirk Rupnow, Edith Hessenberger, Elias Holzknecht, Verena Sauermann und Bürgermeister Richard Grüner. (Alle Fotografien: Arthur Sattler)

Ab sofort sind also in Längenfeld zwei neue Ausstellungen zum Thema zu sehen: Im Heimatmuseum werden die interessantesten Objekte vorgestellt, die im Rahmen des Sammelaufrufs „Wohin mit dem Nazi-Zeug?“ in den vergangenen Jahren abgegeben wurden. Sie erzählen, wie das Alltagsleben der Ötztaler Bevölkerung in Kriegszeiten und während des Nationalsozialismus ausgesehen hat.

Im Stadel neben dem Heimatmuseum wurde die Ausstellung „AUF DEN ZWEITEN BLICK“ eröffnet. Hier zeigt der Längenfelder Fotograf Elias Holzknecht Fotografien von Ötztaler Orten mit NS-Geschichte. Holzknechts Kunstprojekt ist ein Beitrag zur Erinnerungskultur des Tales, auf sehr persönliche Art dokumentiert er seine Annäherung an den Zeitraum und die Ereignisse 1938-1945 – die ihm als Einheimischen drei Generationen später größtenteils unbekannt waren.

Teile der AutorInnenschaft, die GestalterInnen, Fotograf Elias Holzknecht und Autor der Graphic Novel Nicolas Bleck vor dem Eingang der Ausstellung. (Alle Fotografien: Arthur Sattler)

Teile der AutorInnenschaft, die GestalterInnen, Fotograf Elias Holzknecht und Autor der Graphic Novel Nicolas Bleck vor dem Eingang der Ausstellung. (Alle Fotografien: Arthur Sattler)