Das Wastls-Haus, ein ca. 500 Jahre altes Bauernhaus in unmittelbarer Nachbarschaft des Heimatmuseums und des Gedächtnisspeichers in Lehn/Längenfeld, wurde im Frühjahr 2020 von der Gemeinde Längenfeld angekauft mit dem Ziel, das Gebäude für Museumszwecke zu sanieren und den Ötztaler Museen zur Verfügung zu stellen. Dass 2020 nicht das ideale Jahr sein würde, ein solches Großprojek in Angriff zu nehmen, hatte zu Jahresbeginn niemand geahnt. Die Ötztaler Museen und die Gemeinde Längenfeld halten dennoch an den Plänen fest. 2020 wurde ein Konzept für den Museumsverbund der Ötztaler Museen inklusive das Wastls erstellt. 2021 soll ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden, mit dem Ziel, möglichst noch Ende des Jahres zumindest die Sanierung des Dachstuhls und des Daches in Angriff zu nehmen, um das weitere Eindringen von Feuchtigkeit in das Haus zu verhindern.
Für den Winter 20/21 wurde nun eine Notabdeckung des Hauses mittels einer Plane durch die Gemeinde Längenfeld und mithilfe der Fa. Grüner Transporte durchgeführt. Damit kann in den kommenden Monaten einer massiven Verschlechterung der Substanz vorgebeugt werden – denn das Dach ist längst undicht und der Zustand des Gebäudes verschlechtert sich rapide.
Beim Wastls-Haus handelt es sich um ein vertikal geteiltes Haus, das vermutlich bis Mitte des 19. Jahrhunderts meist von zwei Familien bewohnt wurde. Geteilt durch einen Gang entlang des Firstes, befanden sich im vorderen Bereich des Hauses einst zwei mit Kachelöfen beheizbare Stuben, und dahinter zwei gotische, gewölbte Räume, die als Küchen genutzt wurden. Das Gebäude war bis 1983 bewohnt.
Das neue Nutzungskonzept der Ötztaler Museen sieht für das Haus ein Museumscafe, eine Museumswerkstatt für Workshops und Vermittlungsarbeiten, sowie im Obergeschoß einen modernen Multifunktionsraum, der auch als Ausstellungsfläche genutzt werden kann, vor.