Das Ötztal hatte und hat viele Verbindungen in die weite Welt, die sich in unterschiedlicher Weise zeigen: ob durch den Flachshandel, Auswanderung nach Übersee, den frühen Bergtourismus oder die vielen Ötztaler Missionarinnen und Missionare, die im Ausland tätig waren. Ein Erzählabend in Kooperation mit dem Welthaus Innsbruck widmete sich diesen Fragen. Nicolas Bleck und Julia Stabentheiner vom Welthaus sprachen an diesem Abend mit Josef “Pepi” Sonnweber, an dessen Beispiel und Lebensgeschichte diese weltweiten Verbindungen in besonderer Weise sichtbar werden.
Der gebürtige Silzer arbeitete als 13jähriger Bub in Sölden als Goaßhirte und ging ein Jahr lang in Oetz zur Schule. Dort lernte er Pater Alfons Schöpf kennen und es wuchs in ihm der Wunsch, Missionar zu werden. Ins Ausland ist Pepi schließlich auch gegangen. Allerdings nicht als Missionar, sondern als weltlicher Entwicklungshelfer. Im Kongo unterrichtete er das Tischlerhandwerk. Von seinen vielen Reisen hat Pepi Erinnerungsstücke mit nach Hause gebracht. So findet sich in seiner Wohnung zum Beispiel ein Vater Unser auf Lingala, einer der Sprachen, die im Kongo gesprochen werden. Außerdem hat Pepi von seinen Lehrlingen aus dem Kongo einen mit Schnitzereien verzierten Stoßzahn eines Elefanten geschenkt bekommen. Die Schnitzerei zeigt Pepi und seine Lehrlinge beim Hausbau. Pepi Sonnweber wird beim Erzählabend diese und andere Episoden aus seiner bunten Lebensgeschichte weitererzählen.
Wer selbst zu diesem Projekt beitragen möchte, ist herzlich eingeladen, mit den Ötztaler Museen Kontakt aufzunehmen, oder auch direkt mit Nicolas Bleck vom Welthaus Innsbruck. Wir freuen uns über Gesprächspartnerinnen und -partner mit interessanten Lebensgeschichten, die aus dem Ötztal in die Welt, oder aus der Welt ins Ötzal geführt haben. Weitere Infos zum Projekt gibt es hier nachzulesen.