Im Mai wurde im Heimatmuseum die neue Ausstellung „Viech“ eröffnet. Ergänzend zu diesen Fragen rund um die historische Viehhaltung in der Region, wurde am 27. Juni das Museumspuitle Ort eines künstlerischen Skulpturenparks von Raffael Strasser zu aktuellen landwirtschaftlichen Fragen. Thema der Arbeiten sind die heutige Realität der Tierhaltung und das Konsumverhalten unserer Gesellschaft: Wie sieht die Realität der Nutztierhaltung heute aus? Die Skulpturen und Grafiken des Künstlers Raffael Strasser thematisieren auf fantasievolle und beeindruckende Weise die Realität der Tierhaltung und die erdrückende Deutlichkeit ihrer Kennzahlen.
Raffael Strasser ist Grafiker und Künstler und hat schon in bisherigen Ausstellungen, wie etwa im Wiener Museumsquartier oder in der Eisenbergerfabrik in Gmünd (NÖ), die industrielle Tierhaltung thematisiert. Strassers Arbeit ist durch eine rationelle und reduzierte Gestaltung gekennzeichnet. Der Künstler möchte auf diese Weise eine Auseinandersetzung mit dem komplexen Thema der industriellen Landwirtschaft anregen und erleichtern.
Am Puitle des Ötztaler Heimatmuseums, also auf der Wiese zwischen Gedächtnisspeicher und dem in Sanierung begriffenen Wastls-Haus, wurde am 27. Juni die neue Ausstellung “Viech – Nutztier – Tier” eröffnet. Der Künstler hat neben seinen bekannten Grafiken nun den Weg verschiedener Skulpturen gewählt, um Missverhältnisse – oder auch Errungenschaften – eindrücklich zu machen. In Form übergroßer Diagramme, erstellt mit landwirtschaftlichen Materialien, werden Fakten rund um Fleischproduktion, -konsum, Treibhausgase oder Tierhaltung vermittelt – allerdings unter bewusstem Verzicht auf Bildmaterial. Vielmehr sind es ästhetisch aufbereitete Grafiken, die die Situation rund um die industrielle Landwirtschaft in Österreich augenfällig machen.
Die Ausstellung stellt eine wichtige Ergänzung – und nicht zuletzt einen Kontrapunkt – zur im Mai eröffneten Ausstellung “Viech. Von Weidetieren und Menschen” dar, in der vor allem Historisches zur Tierhaltung und Viehwirtschaft vermittelt wird. Durch die Ergänzung historischer Sachverhalte durch aktuelle Fragestellungen, Misstände und Herausforderungen wird der Bogen ins Heute geschlagen und auch die Rolle des Einzelnen und der Einzelnen unterstrichen.