Bis Ende Oktober ist im Turmmuseum ein für das Ötztal besonderes Gemälde zu sehen. Albin Egger-Lienz malte den “Weihbrunn sprengenden Bauern” 1907 in Längenfeld und widmete sich damit einmal mehr einem Motiv aus dem Alltag des Bauerntums. Hauptfigur ist ein Längenfelder Modell.
Der perspektivischen Konstruktion der Stube, die den Blick des Betrachters in das Bild zieht, steht die flächige Gestalt des Bauern gegenüber, der nach dem Betreten des Raumes in monumentaler Schwere in den Weihwasserkessel greift. Somit stellt es stilistisch gesehen ein Übergangswerk dar, das Elemente sowohl aus dem Frühwerk, als auch aus der Spätphase beinhaltet.
Das Gemälde wurde 1931 von Dr. Curt Weigelt erstanden, der zu diesem Zeitpunkt als Kunsthistoriker am Kunsthistorischen Institut in Florenz arbeitete. Später kam es in den Besitz des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Dank der Leihgabe ist es nun nach mehr als 100 Jahren wieder ins Ötztal zurückgekehrt und bis 31. Oktober im neuen Egger-Lienz-Raum im Turmmuseum zu sehen.