Entlang des Ötztaler Urwegs ist seit Juni an neun Standorten im gesamten Ötztal eine Ausstellung zu den typischen Kulturlandschaften und ihrer Entstehung zu sehen. Wie wirtschafteten Menschen hier einst – und wie prägten sie ihre Umgebung? Diese Fragen werden auf Ausstellungssäulen in Sautens, Oetz, Umhausen, Niederthai, Längenfeld, Gries, Sölden, Vent und demnächst auch Obergurgl beantwortet.In Sautens war es das Kalkbrennen, das sich bedingt durch den Tschirgant-Bergsturz hier als typische Arbeit im “Farchet”, den ausgedehnten Bergsturz-Ablagerungen, etablierte. Der hier gebrannte Kalk prägte wiederum die Fassaden der Häuser. Oetz war und ist bekannt für sein warmes Klima, das den Anbau verschiedenster Sorten begünstigte. Um die Hanglagen besser nutzen zu können, wurden die steilen Wiesen terrassiert. Umhausen war eine Schwerpunktgemeinde des Flachsanbaus und der Flachsverarbeitung. In Niederthai wird die Grünlandwirtschaft thematisiert, die das gesamte Tal prägte und im Sommer mit den überall aufgestellten Heustanggern die Landschaft auf eigene Weise gestaltete. In Längenfeld wird die Almwirtschaft thematisiert, in Gries die Holzwirtschaft. In Sölden werden die historischen Waalanlagen vor den Vorhang geholt, die angesichts des trockenen Klimas notwendig waren, um die Wiesen ausreichend zu bewässern und den Ernteertrag zu erhöhen. In Vent ist wenig überraschend das Leben an der Grenze des Dauersiedlungsraumes – u.a. am Beispiel der Rofenhöfe – Thema. In Obergurgl geht es um die Bewirtschaftung der Bergmähder und wie das Heu gelagert bzw. ins Tal gebracht wurde.
Die Ausstellung ist noch bis Oktober im öffentlichen Raum zu sehen.