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AUS UNSERER MITTE. Erzählabend
zur NS-Euthanasie im Ötztal

In Umhausen bei der Kirche Maria Schnee wurde vor Kurzem die Ausstellung “AUS UNSERER MITTE” eröffnet. Im Rahmen eines Erzählabends wurde am 9. Mai zum Gespräch geladen. Historiker Oliver Seifert und Chronist und Angehöriger eines NS-Euthanasieopfers Manfred Wegleiter machten den Einstieg.

Menschen mit Beeinträchtigungen galten in der NS-Zeit als “lebensunwertes Leben” und wurden ermordet. Oliver Seifert beschäftigt sich als Historiker im Landeskrankenhaus Hall mit dem NS-Krankenmord und mit Lebensschicksalen. Im Gespräch mit Chronist Manfred Wegleiter aus Haiming, selbst Angehöriger einer Ermordeten wurde erzählt, wie dieses Verbrechen möglich wurde und welche Auswirkungen es auf die Familie hatte. Und die Frage wurde ans Publikum weitergegeben: Gibt es Erinnerungen an das Verbrechen und die Opfer?

Oliver Seifert und Manfred Wegleiter luden im Gasthof Andreas Hofer in Umhausen zum Gespräch über NS-Krankenmorde.

Zahlreiches Publikum fand sich im Gasthof Andreas Hofer in Umhausen ein. Viele Interessierte kamen zum Zuhören, aber auch neue Hinweise und Erzählungen wurden geteilt. Die nächste Veranstaltung zum Thema NS-Krankenmorde mit dem Experten Dr. Oliver Seifert findet am 1. August statt. Um 18 Uhr wird zum Erinnerungsspaziergang von der Pfarrkirche Umhausen zur Kirche Maria Schnee geladen.

Fotografie: Links in der ersten Reihe das spätere „Euthanasie“-Opfer Maria Kapeller aus Haiming inmitten ihrer Familie (um 1920). Sammlung Manfred Wegleiter.