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Bilderspaziergang
70 Jahre Unizentrum Obergurgl

Der heutige Grenzverlauf in den Ötztaler Alpen zwischen Österreich und Italien wurde nach dem Ersten Weltkrieg festgelegt. Kurze Zeit nach der Grenzziehung entstanden in Gurgl, Sölden, Vent und Zwieselstein bereits die ersten Zollwachabteilungen, die die gesperrten Übergänge zwischen Österreich und Italien kontrollierten.

Die Grenze im hinteren Ötztal ständig zu überwachen, war notwendig geworden, da der bisherige Tauschhandel mit Südtirol über die Joche nun ungesetzlich war. Dennoch nahm das Schmuggeln von Lebensmitteln, Tieren und Bedarfsartikeln in den Zwischenkriegsjahren immer weiter zu.

Im März 1938 kam es zum Anschluss Österreichs an Hitler Deutschland und nur Wochen später wurde mit der Errichtung von Zollwachhäusern an strategisch wichtigen Stellen in Obergurgl, Sölden und Vent begonnen. Bereits 1939 waren sie fertiggestellt. Für einige Jahre erfüllten sie ihren Zweck, doch bald standen die Steinhäuser meist leer.

Der Geograf Prof. Dr. Wolfgang Burger machte sich in den Nachkriegsjahren stark für eine neue Nutzung der Gebäude. Tatsächlich wurde 1951 in drei der vier Häuser das Bundessportheim und die Alpine Forschungsstelle der Universität Innsbruck eröffnet – mit dem Ziel, „Alpinismus, alpinen Skilauf, Wissenschaft im und vom Hochgebirge mit Gästen aus allen Ländern Europas und allen Erdteilen zu pflegen”. Das Bundessportheim wurde am 7. Juli 1951 feierlich eröffnet und feiert daher heuer sein 70-jähriges Bestehen.

Die ehemaligen Zollhäuser gehören zu den bemerkenswerten und in ihren Charakteristika noch gut erhaltenen Beispielen sogenannter Nationalsozialistischer-Architektur. Sie stehen daher unter Denkmalschutz.

Dr. Wolf Burger legte einige Fotoalben an, die das Leben und den Betrieb im Bundesportheim dokumentieren. Der nachfolgende Bilderspaziergang zeigt einen Auszug aus diesen Alben, einen Querschnitt durch die ersten Jahre der neuen Nutzung der historischen Zollwachhäuser. Wir bedanken uns beim Team des Unizentrums für das Zurverfügungstellen der Dokumente. (Edith Hessenberger)