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Vom Museum
auf die Alm

Eine zentrale Rolle in der historischen Berglandwirtschaft spielten einst die Almen, Hochweiden und Bergmähder. Um diese Zusammenhänge am Beispiel des Museumsensembles in Lehn BesucherInnen besser vermitteln zu können, läuft aktuell ein Forschungsprojekt in Vorbereitung der neuen Dauerausstellung im Ötztaler Heimatmuseum 2022. Im Rahmen eines Interviewprojekts werden derzeit Erinnerungserzählungen in Bezug auf die historische Wirtschaftsweise zwischen Talboden und den Gipfelregionen – mit Schwerpunkt auf die Weiler Lehn, Ober- und Unterried – von Museumsleiterin Edith Hessenberger mit Video dokumentiert.

Gegenstand des Projekts sind einerseits die Abläufe, die im Jahreskreis streng geregelt waren, genauso wie alte landwirtschaftliche Techniken – aber auch der Wandel im Verlauf des 20. Jahrhunderts, der sich nicht nur in den Tallagen bemerkbar machte. Bergmäder wurden immer weniger gemäht, schließlich auch nicht mehr gedüngt, Sennalpen wurden zu Galtviehalpen, die Thajen zu Gastwirtschaften.

Bemerkenswert ist gerade im Gebiet rund um Lehn, Ober- und Unterried das hohe Bewusstsein der Bevölkerung für diese historischen Wirtschaftsweisen, sodass von einigen auch heute (wieder) etwa im Winter Heu gezogen wird, um die alten Techniken nicht zu verlernen – und sie an die Jungen weiterzugeben.

Alban Holzknecht, geb. 1937, langjähriger Hirte auf unterschiedlichen Almen, mäht bis heute ein kleines Bergmahd, dessen Ertrag im Winter schließlich ins Tal geholt wird.