Der Umgang mit Tod und Trauer hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts fundamental verändert. Wie Menschen diese Veränderungen wahrnehmen und welche neue Rituale die alten ersetzt oder ergänzt haben, das wurde im Rahmen eines Erzählnachmittags, einer Veranstaltung in Kooperation mit der Hospizgemeinschaft Ötztal, erörtert.
Es war ein bewegender und interessanter Erzählnachmittag vergangenen Freitag im Gedächtnisspeicher, als wir – u.a. anlässlich des 15. Jubiläums der Hospizgemeinschaft Ötztal – das Thema Sterben, Tod und Trauer in den Mittelpunkt stellten. Star des Abends war die 94-jährige Zenzl Hechenberger, die als Waise einen schweren Start ins Leben hatte und über viele Jahre hinweg in vielen Ötztaler Stuben die Verstorbenen aufbahrte. Ihren Humor hat sie in diesen Jahren nicht verloren – das bekam das Publikum in Form vieler unterhaltsamer Anekdoten vorgeführt. Neben den Trauerritualen (Vroni Holzknecht zeigte das einst typische Kreppband für Kinder-Aufbahrungen) waren auch Vorweilungen (Ahnungen vom bevorstehenden Tod eines Bekannten) und vor allem aber die Normalität des Todes in der Mitte der Gesellschaft – der Stube – intensiv diskutiertes Thema.