Mit 19. Dezember öffnet das Turmmuseum wieder von Do-So 14-18 Uhr sein mittelalterliches Tor. Zu sehen sind, neben der Ausstellung “Perlen des Barock”, auch mehrere historische Krippen. Für Interessierte wird am 16. Jänner eine Krippenführung mit Herlinde Menardi angeboten. Im Turmmuseum sind derzeit, verteilt über alle Geschoße, historische Krippen aus der Sammlung Jäger ausgestellt. Darunter die „Grulicher Krippe“ aus dem 19. Jh., sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und entstammt der Böhmischen Krippentradition, in der die Figuren (“Grulicher Mannl”) farbenfroh und vor allem mit lokalen Berufen und Trachten dargestellt werden.
Eine weitere Besonderheit ist das Prager Jesulein aus dem 18. Jahrhundert, bei dem es sich um eine Nachbildung des wundertätigen Gnadenbildes im Karmelitenkloster in Prag handelt. Auch drei Fatschenkindl unterschiedlichen Alters sind zu sehen: Bei Fatschenkindln handelt es sich um Jesu-Püppchen mit wächsernen Armen, Beinen und einem fein gearbeiteten Köpfchen, die in Bänder gewickelt prunkvoll in einer Krippe präsentiert werden. Meist wurden die Fatschenkindl in einem Glaskasten geschützt am Heiligabend aufgestellt. Bei den Fatschenkindln handelt es sich um die älteste Form einer Krippe.
Eine besondere Gelegenheit gibt es im Turmmuseum am 16. Jänner. Dr. Herlinde Menardi, Volkskundlerin aus Piburg und bis 2014 Leiterin des Tiroler Volkskunstmuseums, führt durch den Turm und stellt die Krippen und Fatschenkindl aus der Sammlung Hans Jäger vor. Das Volkskunstmuseum verfügt über eine beeindruckende Krippen-Sammlung, da auch die Tradition des Krippenaufstellens und in jüngerer Zeit des Krippenbauens hier eine besonders große Rolle spielte. Die pensionierte Leiterin des Volkskunstmuseums, Dr. Herlinde Menardi, lädt am 16. Jänner um 16 Uhr zu einer gemeinsamen Betrachtung der derzeit ausgestellten Krippen im Turmmuseum Oetz ein, Treffpunkt ist allerdings die Pfarrkirche Oetz, wo mit der Betrachtung der Krippe in der Michaelskapelle begonnen wird.